1875/76

Kaufmann Schrems gründet in Neukirchen eine Musikkapelle. Die Ortsmusikkapelle ist der älteste bestehende Verein in Neukirchen an der Enknach.

1884

Kajetan Seidl - ausgebildeter Militärmusiker und Gründungsmitglied - wird Kapellmeister.

Um 1900

Der Musiker Georg Schießl gründet eine eigene Kapelle, die sich aber 1912 wieder mit der Ortsmusik vereinigt. Durch die Auswirkungen des Ersten Weltkrieges gab es auch bei der Musikkapelle einen starken Mitgliederschwund, aber schon bald waren wieder 15 Musiker einsatzfähig, die unter großen persönlichen Opfern neue Instrumente anschafften.

1923

Kajetan Seidl (Sohn des bisherigen Kapellmeisters) übernimmt die musikalische Leitung der Ortsmusik und bemüht sich mit großem Einsatz um den Nachwuchs.

1930

Johann Wolfersberger gründete eine eigene Kapelle, die "Hölzl-Musik" und prägte als Wahlspruch für seine Musik: "Wir spielen nicht für Zank und Streit, sondern für die Gemütlichkeit!", was im Hinblick auf die damals herrschende politische Hochspannung verständlich erscheint.
Rivalität zwischen den beiden Musikgruppen gab es vor allem beim Auftreten für die Vereine. Nur die Feuerwehr Mitternberg blieb der Ortsmusik treu.
Erneut brachte ein großer Krieg Not und Elend über das Land. Einige der Musiker traten der Ortsmusik bei, die seit 1943 von Johann Wimmer geleitet wurde.

1947

Josef Pflug, der von Pischelsdorf nach Neukirchen übersiedelt war, wurde Kapellmeister. Die Musikproben fanden großteils im ehemaligen Gemeindeamtshaus (heute Arzthaus) im Sitzungszimmer statt. Während verschiedener Umbauarbeiten im Amtshaus wurde abwechselnd bei Musikern geprobt. Kapellmeister Pflug kam immer schon zeitig zu den Proben, nahm Abfallholz aus seiner Wagnerwerkstätte mit zum Einheizen und sorgte so für erträgliche Bedingungen.
Die Musiker scheuten keine Mühen, um Einladungen zu Musikerfesten in anderen Gemeinden nachzukommen. Zu einem derartigen Anlass fuhren sie auf einem offenen Lastwagen (Holzgaser) des Musikkameraden Martin Humer nach Seeham. Oft war es ein Traktor mit einem Gummiwagen, der als Reisegefährt diente, bis wegen der Gefährlichkeit solcher Transporte diese gesetzlich verboten wurden.
Hochzeiten (die früher fast ausschließlich an Dienstagen stattfanden) und Begräbnisse wurden immer "vom Haus weg" abgehalten. Die Musiker kamen zumeist zu Fuß zum Ausgangspunkt, dann wurde auf dem Weg bis in den Ort hinein gespielt. Im Winter war es dabei manchmal auch notwendig, das Instrument wieder aufzutauen. Der Musiker eilte dabei entweder dem Zug bis zum nächsten Haus voraus, oder er musste ihm nachlaufen.
Beliebt waren bei den Musikern die "Bratl-Proben". Nach getaner Probenarbeit wartete die Frau des Musikers, bei dem die Probe abgehalten wurde, mit einer kräftigen Jause und einem erfrischenden Trunk auf.
In den 50er Jahren führten die Musiker im Gasthaus Paischer zu Silvester ein Theaterstück auf. Vor allem waren es lustige Einakter, die beim Publikum großen Anklang fanden.
Bei Ausrückungen trugen die Musiker vorerst Zivilkleidung. Ihre Zusammengehörigkeit war äußerlich nur an blauen Kappen erkennbar, aber die Kameradschaft und gemeinsames Interesse zeichneten die Ortsmusiker schon immer aus. Als es wirtschaftlich vertretbar war, entschloss man sich zur Anschaffung einer einheitlichen Kleidung: Schwarze Hose, graue Uniformbluse und graue Kappe. Jeder Musiker erbrachte dabei erhebliche Eingenleistungen.
Zum 3. Mal war die Ortsmusikkapelle mit einer Abspaltung und Neugründung einer zweiten Kapelle konfrontiert. Einige junge Mitglieder entschlossen sich 1959, eine eigene Kapelle zu gründen. Kapellmeister Josef Pflug stellte daraufhin seine Funktion zur Verfügung. Das schwere Erbe trat Georg Leimer an, der die Kapelle bis 1974 leitete und dem es gelang - wenn auch unter schwierigen Bedingungen - die Ortsmusikkapelle nicht nur zu erhalten, sondern auch wieder zu einem beachtenswerten Klangkörper zu formen.
Am 25. und 26. Juni 1961 feierte die Ortsmusikkapelle in glanzvollem Rahmen ihr 85jähriges Gründungsfest, von dem zu lesen stand, "dass Neukirchen seit Menschengedenken kein so klangvolles Fest erlebt hat".
In den 60er Jahren wurde im Gemeindehaus in Eigenregie ein Probenraum eingerichtet - mit geringen Mitteln aber akustisch wirkungsvoll.

1968

war ein entscheidendes Jahr für die Ortsmusikkapelle:
Die Uniformen entsprachen nicht mehr den Vorstellungen und waren zudem schon unansehnlich geworden. Man bemühte sich um eine Neueinkleidung: Dem Trend der Zeit folgend entschloss man sich zum Ankauf einer Tracht, die Prof. Lipp eigens für die Neukirchner entwarf. So freudig begrüßt die Neueinkleidung wurde: Einige der älteren Musiker konnten sich nicht entschließen und beendeten ihre musikalische Laufbahn.
Um die Kapelle auf eine sichere finanzielle Grundlage zu stellen, wurde ein Musikverein gegründet, dem Bürgermeister Johann Leimer als Obmann und Johann Mayrhofer als dessen Stellvertreter bis in die 90er Jahre vorstanden.

1974

übernahm Georg Rappl als Kapellmeister die musikalische Leitung der Ortsmusikkapelle.

1977

In festlichem Rahmen feierten die MusikerInnen vom 22. bis 24. Juli das 100 jährige Gründungsfest

1978

Die Orstmusikkapelle kam (über Initiative des gebürtigen Neukirchners Alois Plenk) einer Einladung nach Holland nach, wo man anlässlich des Geburtstages von Königin Juliane die Feiern in der Stadt Sliedrecht mitgestaltete. Mit der Jugendkapelle aus Neukirchen bei Schwandorf schloss man auf Betreiben von Martin Humer sen. eine Partnerschaft, die sich bis zum heutigen Tag hält und sehr freundschaftlich gepflegt wird.

1982

Neuerliche Einladung nach Holland.

1983

Hermann Schwaninger übernahm den Dirigentenstab und ging an neue Aufgaben heran.

1986

wurde zum ersten Mal ein Frühjahrskonzert geboten.

1988

trat Alois Leimer ans Dirigentenpult

1989

Zum Jubiläumsjahr "1250 Jahre Marienheiligtum in Neukirchen an der Enknach" feierte die Ortsmusikkapelle ihr 110jähriges Gründungsfest und organisierte ein Treffen aller Neukirchner, die im Laufe der Jahre anderswo eine neue Heimat gefunden haben.

1992

veranstaltete die Ortsmusikkapelle das 1. Kirtagsgartenfest mit einem großen Seilziehwettbewerb für Neukirchner Vereine (Frauen und Männer).

1994

Teilnahme am Landesmusikfest in Wels.

1995

Konzertreise nach Vicenza in Oberitalien.
Bürgermeister Johann Leimer legt nach 27 Jahren die Funktion des Obmannes zurück und wird zum Ehrenobmann ernannt - neuer Obmann wird Josef Reschenhofer.

1996

Gemeinsam mit den Musikkapellen Weng und Moosbach vertritt die Ortsmusikkapelle Neukirchen/E. das Bundesland Oberösterreich beim Bundesmusikfest in Wien. Bei der Marschwertung erreichen die drei Kapellen einen ausgezeichneten Erfolg. Im September gestaltet die Ortsmusikkapelle ein Fest zum Almabtrieb in Neukirchen am Großvenediger mit.

1998

Teilnahme an den Internationalen Musiktagen in Rastede bei Bremen.
Marschwertung: 1. Rang
Konzertwertung: 1. Rang mit Auszeichnung
Hermann Schwaninger gewinnt den Dirigentenwettbewerb

1999

Die Ortsmusikkapelle nimmt den schönen Brauch des Neujahrsanblasens auf und wird ihn zukünftig abwechselnd mit der Trachtenmusikkapelle weiterführen.

2000

Herbert Leimer - junger Hornist bei der Ortsmusikkapelle - erwirbt als erster Musiker der Ortsmusikkapelle Neukirchen/E. das "Goldene Jugendmusik-Leistungsabzeichen".
Beginn des Neubaues des Probenlokales im Zuge der Errichtung einer Musikschule in Neukirchen an der Enknach.

2002

Die Ortsmusikkapelle feiert ihr 125jähriges Gründungsfest mit dem 44. Bezirksblasmusikfest.

2004

Hubert Sporrer übernimmt von Hermann Schwaninger die Funktion des Kapellmeisters.

2006

Wöckl Gerhard übernimmt von Hermann Schwaninger die Funktion des Stabführers.

 2010

Teilnahme an den Internationalen Musiktagen in Rastede bei Bremen.
Höhepunkt für die Besucher der Musiktage war sicherlich die 5. Open European Championsship. In der Kategorie Marsch- und Standspielbewertung sicherte sich die Ortsmusikkapelle Neukirchen den ersten Platz. Die Musikerinnen und Musiker bekamen von der Jury insgesamt 88,31 Punkte. Eine weitere Auszeichnung gab es für Gerhard Wöckl, der Gesamtsieger der Stabführer bzw. Dirigenten in der Marsch- und Standspielbewertung wurde.

2011

Platzkonzert mit großem österreichischen Zapfenstreich am Samstag, 17. Juli 2011 - zusammen mit der Marktmusikkapelle Ostermiething auf dem Ortsplatz in Neukirchen. Dieses Konzert wurde ein Woche vorher bereits auf dem Sportplatz in Ostermiething abgehalten.

2012 

Geplant: OpenAir auf dem Ortsplatz in Neukirchen am Samstag, 21. Juli 2012. Wegen schlechter Wettervorhersage musste das Konzert in die Mehrzweckhalle Burgkirchen verlegt werden. Trotzdem war die Veranstaltung ein voller Erfolg, die Halle war bis auf den letzten Platz gefüllt.

Gesang: Patricia Habl, Andreas Stauber, Maria Mayr, Herbert Schmidhammer